Presseartikel über unsere Arbeit und Konzerte
Zurück zur Übersicht
29.04.2025
Die mit dem Rhythmus tanzen
Ober-Mörlen (Wetterauer-Zeitung - hau). Auf eine wundervolle Reise in rassigen Rhythmen und mitreißenden Melodien nahmen die »Symphonic Winds Wetterau« (SWW) am vergangenen Sonntag ihr dicht gedrängtes Publikum in der St.-Remigius-Kirche mit. Es gab Standing Ovations für die 45 Musikerinnen und Musikern, die unter der feinfühligen Leitung von Guido Rotter mit großer Spielfreude und Professionalität berauschende Klangbilder vom amerikanischen Kontinent mit seinen fantastischen Landschaften und urwüchsigen Tänzen zeichneten.
Höchstes Niveau
Auf höchstem Niveau spannte das Auswahlorchester den musikalischen Bogen in seinem Jahreskonzert von abenteuerlichen Bergmassiven und Sonnenaufgängen im Osten Nordamerikas über mitreißende Kanufahrten auf den großen Strömen im Herzen des Kontinents bis hin zu beschwingter Folklore und den feurigen Tänzen Lateinamerikas. Dieses sechste thematische Jahreskonzert seit Orchestergründung setzte den vorangegangenen Themenkomplexen mit in Musik gemalten Landschafts- und Kulturbildern eine virtuose Krone auf. Die kenntnisreiche Moderation von Josephine Rotter, diesmal auch als Musikerin am Glockenspiel und am Keyboard eingebunden, verschmolz die Konzertstücke zum glanzvollen Ganzen.
Über alle Register hinweg überzeugten die Musiker mit dynamischem Fingerspitzengefühl und Sicherheit auch in den schwierigsten rhythmischen Passagen, jederzeit zuverlässig getragen von einer glänzend aufgestellten Rhythmusgruppe. Kraftvoll, freudig und dramatisch gestaltete das Orchester mit James Barnes’ Appalachian Overture den Konzertauftakt. Immer wieder gelang es dem großen Klangkörper mit Akkuratesse, die nicht eben leicht zu händelnde Kirchenakustik für seine Zwecke zu nutzen.
Über dem Red Rock Mountain von Rossano Galante schien förmlich die Sonne aufzugehen, durch die Kirchenfenster lugte zu diesem Zeitpunkt tatsächlich die Abendsonne hinein. Die Suite of Old American Dances aus der Feder von Robert Russell Bennett entführte geradezu magisch auf die Tanzflächen des frühen 20. Jahrhunderts und die Second Suite for Band von Alfred Reed in heißblütig durchtanzte Nächte in Lateinamerika. Ganz nah am Publikum schlich sich Astor Piazzollas Libertango ohrwurmartig in die Herzen der Konzertgäste, die sich tief vor der synkopischen Fingerfertigkeit der Musiker verneigten.
Arturo Márquez’ Danzón No. 2 setzte dem furiosen lateinamerikanischen Konzertteil die brillante Sahnehaube auf. Das Auditorium fieberte förmlich mit, und vor dem geistigen Auge spielten sich Tanzszenen zwischen Tango und Paso Doble ab. Ruhigere Passagen, die dank der zeitgenössischen Transkription durch Frank Ticheli majestätisch an- und abschwollen, bescherte der Folkloreklassiker »Shenandoah« und in der Zugabe seine Bearbeitung von Amazing Grace. Diesen Klassiker gab das Orchester dem ebenso euphorischen wie dankbaren Publikum als Segenslied mit auf den Heimweg.
Zurück zur Übersicht